Multicore und GPU in der Luft- und Raumfahrt

Der Fachausschuss Q3.4 Softwareengineering der DGLR veranstalten am 7. Oktober 2020 einen eintägigen Workshop zum Thema

"Multicore und GPU in der Luft- und Raumfahrt".

Ort: Institut für Luft- und Raumfahrt, TU München, Garching bei München

Call for Paper

(Call for Paper im PDF Format)

Ende der 80er Jahre wurden die ersten Multicore-Prozessoren eingeführt, um die Performanz weiter steigern zu können. Heute finden sich solche Prozessoren in nahezu allen Arten von Consumergeräten bis hin zu Smartphones. Graphikprozessoren (Graphical Processing Units – GPUs) wurden ursprünglich für komplexe dynamische Graphikanwendungen konzipiert. Inzwischen werden sie auch für Bildverarbeitung und andere, nicht-graphische Anwendungen wie neuronale Netze verwendet.

Beide Prozessorsysteme haben sich sehr schnell im Consumer-Bereich etabliert. Für den Einsatz in der Luft- und Raumfahrt müssen aber weitere Bedingungen erfüllt sein, denn hier handelt es sich in der Regel um eingebettete Echtzeitanwendungen mit hohen Anforderungen an die Zuverlässigkeit, die sich vollständig deterministisch verhalten müssen, speziell im sicherheitskritischen Umfeld. Des Weiteren sind die Prozessoren sehr harten Umweltbedingungen ausgesetzt, von extremen Temperaturbelastungen bis zu starker Belastung durch elektromagnetische Strahlung.

Multicore- und Graphikprozessoren können ihre Leistungsvorteile nur dann ausspielen, wenn die Software-Anwendung in geeigneter Weise parallelisiert worden ist. Die dafür entwickelten Architekturen und Werkzeuge müssen aber den Anforderungen aus der Luft- und Raumfahrt genügen.

Der geplante Workshop soll u.a. folgende Fragen behandeln:

  • Für welche Luft- und Raumfahrt-Anwendungen wurden oder werden Multicore-Prozessoren und GPUs eingesetzt?
  • Welchen Einfluss hat die Parallelisierung auf den Algorithmus-Entwurf?
  • Welche Frameworks, APIs, Entwurfsmuster und Werkzeuge haben sich bewährt?
  • Wie kann bei sicherheitskritischen Anwendungen ein vollständiger Determinismus, insbesondere in zeitlicher Hinsicht, zugesichert werden? Wie lassen sich dabei die Interferenzen zwischen den Prozessorkernen beherrschen?
  • Welche Kommunikations- und Synchronisationsmechanismen sind einsetzbar im Hinblick auf ein deterministisches Zeitverhalten?

Im Workshop ist ein reger Erfahrungsaustausch auf Fachebene geplant. Dazu suchen wir Vorträge und Erfahrungsberichte aus der industriellen Praxis oder der industrienahen Forschung, die sich mit den dargestellten Themen befassen. Aufgrund der querschnittlichen Bedeutung des Themas sind auch Vorträge aus anderen Fachrichtungen außerhalb der Luft- und Raumfahrt willkommen.

Jeder Vortrag sollte ca. 30 Minuten dauern, anschließend sind 15 Minuten Diskussion vorgesehen. Zwecks Vorbereitung des Workshops wird um die Zusendung einer Kurzfassung des Vortrags bis spätestens 31. Juli 2020 gebeten. Der Workshop findet am 7. Oktober 2020 an der Technischen Universität München in Garching statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Für weitere Informationen und zur Vortragsanmeldung stehen Ihnen die Obleute des Fachausschusses Q3.4 zur Verfügung:

Termine

Vortragsanmeldung: 31. Juli 2020

Programm und Benachrichtigung der Vortragenden: 15. August 2020

Anmeldungsschluss: 5. Oktober 2020

Workshop: 7. Oktober 2020

Allgemeine Informationen

Termin:

7. Oktober 2020

Ort:

TU München
Boltzmannstr. 15
85748 Garching
Institut für Luft- und Raumfahrt
Raum MW 0305 (Maschinenwesen, Erdgeschoss)

Anfahrt:

Beschreibung

Lageplan

Teilnahmegebühr:

entfällt

Übernachtung:

Zimmerreservierungen können über die Touristeninformation im Rathaus München vorgenommen werden (Tel. 089-233-965-00).