L3.1 Unmanned Aerial Vehicles (UAV)

Der Fachausschuss

Der DGLR-Fachausschuss L3.1 befasst sich mit Aspekten der Auslegung und des Betriebs von Unmanned Aerial Vehicles, kurz UAV. UAV sind unbemannte Fluggeräte, häufig auch als Drohnen bezeichnet. In der Regel werden UAV vom Boden aus gesteuert oder überwacht. In der Gesamtheit von Fluggerät, Bodenkontrollstation, Kommunikationssystemen und optionalen Start- und Landeeinrichtungen spricht man von einem unbemannten Flugsystem (UAS).

Während UAS im militärischen Bereich schon länger im Einsatz sind, haben sie besonders im zivilen Bereich in den letzten Jahren eine stürmische Entwicklung erfahren und sind ein wichtiger Treiber von Innovationen in der Luftfahrt. Die Einsatzzwecke reichen dabei von Kartographie und Luftaufnahmen über den Transport von Gütern bis zur Unterstützung von Einsatzkräften wie Polizei, Grenzschutz und Feuerwehr. Auch im Hobbybereich haben Drohnen weite Verbreitung gefunden (Kameradrohnen, First Person View).

Die EASA (European Union Aviation Safety Agency) teilt UAS proportional zu den betrieblichen Risiken in drei Kategorien mit unterschiedlichen Sicherheitsanforderungen ein: open, specific und certified. Während in der Kategorie ‘certified’ eine Zertifizierung wie für bemannte Luftfahrzeuge erforderlich ist, wird in den Kategorien ‘open’ und ‘specific’ das Risiko der Flugmission als Grundlage für die Flugfreigabe betrachtet. Dieses Konzept stellt einen Paradigmenwechsel in der Luftfahrt dar, ermöglicht es doch den breiten Einsatz von UAS für private und kommerzielle Zwecke mit preiswerten Technologien.

Aktuelle Themen

Eine besondere Herausforderung stellt die Integration unbemannter Flugsysteme in den Luftraum dar. Zum einen sind Technologien zur zuverlässigen Erkennung und Vermeidung von Fremdverkehr erforderlich (sense and avoid). Zum anderen stellt das Fliegen in Bodennähe und im urbanen Umfeld eine besondere Herausforderung dar. Aktuelle Themen sind hier das Unmanned Traffic Management (UTM) und die Definition von Diensten für den sicheren Betrieb von UAS (u-space).

 

Literatur und Links

Literatur

  • Joint Authorities for Rulemaking of Unmanned Systems (JARUS): Guidelines on Specific Operations Risk Assessment (SORA), Version 2.0, 2019
  • Joint Authorities for Rulemaking of Unmanned Systems (JARUS): Recommendations for Certification Specification for Unmanned Aircraft Systems (CS-UAS), 2019
  • International Civil Aviation Organization (ICAO): Unmanned Aircraft Systems Traffic Management (UTM) – A Common Framework with Core Principles for Global Harmonization, 2019
  • SESAR Joint Undertaking: U-space - supporting safe and secure drone operations in Europe, Consolidated Report, 2020
  • SESAR Joint Undertaking: U-space – concept of operations, Enhanced Overview, 2019

 

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Uwe Klingauf

Prof. Dr.-Ing. Uwe Klingauf
Leitung

Technische Universität Darmstadt
Fachgebiet Flugsysteme und Regelungstechnik
Otto-Berndt-Straße 2
64287 Darmstadt

Tel.: +49 6151 16-21040
E-Mail: klingauf(at)fsr.tu-darmstadt.de

Uwe Klingauf studierte allgemeinen Maschinenbau an der TH Darmstadt (heute TU) und wurde dort 1995 zum Dr.-Ing. promoviert. Von 1995 bis 2004 arbeitete er in der Industrie, zunächst als Systemingenieur für Flugsteuerungssysteme bei DASA Military Aircraft (heute Airbus Defence & Space). 1999 wechselte er zur LFK-Lenkflugkörpersysteme GmbH und war dort zuletzt Leiter des Programmbereichs für Luftverteidigungssysteme. Seit 2004 leitet er das Institut für Flugsysteme und Regelungstechnik an der TU Darmstadt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Assistenzsysteme für zukünftige Cockpits, Verfahren der Systemdiagnose und vorausschauenden Wartung für Flugzeugsysteme sowie unbemannte Flugsysteme. Bei Letzteren stehen der sichere Betrieb und die sichere Integration in den Luftraum im Vordergrund.

 Thomas Gottmann

Thomas Gottmann
Stellvertr. Leitung

Airbus Defence and Space
Rechliner Strasse
85055 Manching

Tel.: +49 8459 81 79670
E-Mail: Thomas.Gottmann(at)airbus.com