Zur Geschichte der Gesellschaft für Weltraumforschung und Raumfahrt e.V. (GWR)
Das Internationale Geophysikalische Jahr und der Start des ersten künstlichen Erdsatelliten im Oktober 1957 ließen bei den an der Weltraumforschung und Raumfahrt interessierten Wissenschaftlern, Technikern und Publizisten den Wunsch und das Projekt reifen, auch auf dem Gebiet der damaligen DDR eine fachspezifische Vereinigung zu gründen. Es war deren erklärtes Ziel, die Erforschung und Nutzung des Weltraumes zu fördern, Kenntnisse darüber allen interessierten Kreisen zu vermitteln und die internationale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zu unterstützen.
Am 22. Juni 1960 wurde in Berlin die "Deutsche Astronautische Gesellschaft" (DAG) gegründet. Die Gründungsmitglieder wählten den Experten für Raketensteuerung, Dr. Ferdinand Ruhle, zum ersten Präsidenten der Gesellschaft.
Auf dem XI. Kongress der Internationalen Astronautischen Föderation 1960 in Stockholm erfolgte die Aufnahme der DAG als stimmberechtigtes Mitglied der IAF.
Zu den wichtigsten Aktivitäten der Gesellschaft in den Anfangsjahren gehörten die Errichtung und der Betrieb einer eigenen Satelliten-Beobachtungsstation in Berlin sowie die gemeinsam mit dem Zentralen Fachausschuss Astronomie des Deutschen Kulturbundes erfolgte Herausgabe der Zeitschrift "Astronomie und Raumfahrt".
Das verstärkte Engagement der ehemaligen DDR im Programm Interkosmos sowie der Weltraumflug von Dr. Sigmund Jähn erforderten ebenfalls eine zunehmende Berücksichtigung in der Tätigkeit und im Profil der Gesellschaft. Am 24. Februar 1979 wurde auf der Jahreshauptversammlung in Berlin der neue Name "Gesellschaft für Weltraumforschung und Raumfahrt" begründet und angenommen.
Die GWR, die ihre Pflichten in der IAF stets zuverlässig wahrgenommen hatte, wurde auch ihrer Verantwortung als Host Society für den 41. Kongress der Internationalen Astronautischen Föderation im Oktober 1990 in Dresden vollauf gerecht.
Im entscheidenden Jahr 1990 der staatlichen Vereinigung hat die GWR zielstrebig die Möglichkeiten einer engeren Kooperation mit den bestehenden deutschen Luft- und Raumfahrtgesellschaften genutzt und von Beginn an konsequent deren Vereinigung gefördert.