15.11.2016 - Politik/Gesellschaft, Presse

Prof. Dr. Horst Körner erhält Otto-Lilienthal-Medaille

Am 9. November 2016 hat Prof. Dr. Horst Körner die 15. Otto-Lilienthal-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) erhalten. Körner erhielt die Auszeichnung in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der angewandten Aerodynamik im Flugzeugbau in Deutschland und in Europa. Die Medaille ehrt die Erbringung ingenieurorientierter Leistungen hohen Ranges wissenschaftlicher Art, bei der Produktumsetzung oder im gestalterischen Bereich auf dem Gebiet der Luftfahrt.


Prof. Dr. Cord-Christian Rossow, Prof. Rolf Henke, Prof. Dr. Horst Körner, Brigitte Zypries und Klaus-Peter Willsch (v.l.n.r.) Quelle: DGLR (CC-BY 3.0).

„Horst Körner ist ein wichtiger Pfeiler der deutschen Aerodynamik“, sagte Prof. Rolf Henke, Präsident der Gesellschaft, der die Medaille beim Jahresempfang der DGLR an Körner überreichte. „Es ist ihm nicht nur gelungen, das für das DLR wichtige Aerodynamik-Institut in seiner heutigen Form aufzubauen, er hat darüber hinaus das Fach durch die von ihm verfolgte Methode der numerischen Strömungssimulation über Deutschland hinaus weit voran gebracht. Dafür sind wir ihm dankbar.“

Auch Laudator Prof. Dr. Cord-Christian Rossow bedankte sich bei dem Geehrten: „Ich danke dir für deinen Mut, deine strategische Weitsicht, dein diplomatisches Geschick, mit der du das Institut geführt und die Luftfahrtforschung in Deutschland vorangebracht hast.“

Hörst Körner wurde am 2. August 1938 in Göttingen geboren. Nach seinem Abitur studierte er Maschinenbau an der Technischen Hochschule Braunschweig, das er 1964 als Diplom-Ingenieur abschloss. Während des Studiums entdeckte Körner durch seinen Professor, Hermann Schlichting, sein Interesse für die Aerodynamik. Nach dem Abschluss wurde er daher wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Aerodynamik der damaligen Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL).

1969 wurde die DFL mit den Forschungseinrichtungen Aerodynamische Versuchsanstalt (AVA) und Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DFL) zur Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) – heute Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – zusammengelegt. Es folgten diverse Umstrukturierungen mit Institutsauflösungen und der Verlagerung von Aufgaben.

Körner promovierte unterdessen 1971 und wurde daraufhin zum stellvertretenden Abteilungsleiter in der „Theoretischen Aerodynamik“. Nur drei Jahre später bekam er die Leitung in der neu eingerichteten Abteilung „Entwurfsdynamik“, bevor er 1975 zum kommissarischen Leiter des Instituts für Aerodynamik berufen wurde. Fünf Jahre später, 1981, wurde er schließlich Leiter des Instituts, das inzwischen in „Institut für Entwurfsaerodynamik“ umbenannt worden war.

In dieser Zeit bewältigte Körner die schwierige Aufgabe, Mitarbeiter aus aufgelösten Einrichtungen zu integrieren und das Institut neu aufzubauen. Dabei verfolgte er unter anderem Technologieentwicklungen für Verkehrsflugzeuge, die Entwicklung der Numerischen Aerodynamik bis zur Durchführung von Flugversuchen zur Laminarhaltung. Dabei wurde die numerische Strömungssimulation, also das Vorgehen strömungsmechanische Probleme näherungsweise mit numerischen Methoden zu lösen, zu einem heute wichtigen und unverzichtbaren Werkzeug in der Flugzeugentwicklung.

2003 ging Körner in den Ruhestand, setzt sich aber noch weiterhin für die Luftfahrt ein – zum Beispiel als Experte für die Europäische Kommission.