ESA und JAXA treiben mögliche Zusammenarbeit bei Apophis-Mission voran
Die japanische Raumfahrtbehörde JAXA hat Mittel für die Teilnahme an der Rapid Apophis Mission for Space Safety (Ramses) der Europäischen Weltraumorganisation ESA beantragt.
Ramses ist eine von der ESA vorgeschlagene Mission, bei der ein Rendezvous mit dem 375 Meter großen Asteroiden Apophis geplant ist, um ihn 2029 auf seinem sicheren, aber außergewöhnlich nahen Vorbeiflug an der Erde zu begleiten.
Mit Ramses würde die ESA eine einmalige Gelegenheit nutzen, um einen großen Asteroiden zu untersuchen, dessen physikalische Eigenschaften durch die Anziehungskraft der Erde verändert werden. Forscherinnen und Forscher würden die von Ramses gesammelten Daten nutzen, um die Fähigkeit zu verbessern, die Erde vor Asteroiden zu schützen, die sich in Zukunft auf Kollisionskurs befinden.
Die europäischen Raumfahrtministerinnen -und minister werden auf der Ministerratssitzung der ESA im November 2025 entscheiden, ob sie Ramses unterstützen. Da das Raumschiff 2028 starten müsste, um Apophis rechtzeitig zu erreichen, laufen derzeit Vorarbeiten, um die Durchführbarkeit der Mission sicherzustellen.
JAXA ist bereits ein wichtiger Teilnehmer an der ersten Planetenabwehrmission der ESA, Hera, die sich derzeit auf dem Weg zum Asteroiden Didymos befindet. Die beiden Agenturen haben in den letzten Monaten zusammengearbeitet, um mögliche Bereiche der Zusammenarbeit bei Ramses zu identifizieren.
Infolgedessen hat JAXA nun parallel zum Antrag der ESA beim bevorstehenden Ministerrat einen offiziellen Finanzierungsantrag bei der japanischen Regierung gestellt.
Die Beiträge der JAXA zu Ramses umfassen die Bereitstellung der Solaranlagen und der Infrarotkamera des Raumfahrzeugs sowie einen Mitflug auf einer japanischen H3-Trägerrakete.
„Unsere Zusammenarbeit mit unseren Kollegen von der JAXA, zunächst bei der Hera-Mission und jetzt bei Ramses, war hervorragend. Wir fühlen uns wirklich wie ein global integriertes Team mit einem gemeinsamen Ziel“, sagte Paolo Martino, Ramses-Missionsleiter. „Wir würden uns freuen, gemeinsam die Herausforderung anzunehmen, Apophis zu erreichen.“
„Die ESA begrüßt das wachsende Interesse der JAXA an einer Teilnahme an der Ramses-Mission. Internationale Zusammenarbeit ist das Herzstück der Planetenabwehr, und wir freuen uns sehr, dass Europa und Japan ihre Partnerschaft in diesem Bereich weiter stärken“, sagte Holger Krag, Leiter des Weltraumsicherheitsprogramms der ESA.
Quelle (Englisch): https://www.esa.int/Space_Safety/Planetary_Defence/ESA_and_JAXA_advance_potential_Apophis_mission_collaboration