Die HydroGNSS-Scout-Satelliten der ESA sind startbereit
Nach ihrer Ankunft am Startplatz in Kalifornien Ende September wurden die beiden HydroGNSS-Satelliten sorgfältig für den Start vorbereitet, der für November 2025 geplant ist.
HydroGNSS – eine Mission mit zwei Satelliten – ist das erste „Scout”-Projekt der Europäischen Weltraumorganisation. Durch die Nutzung von Signalen von Navigationssatelliten wird HydroGNSS Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern helfen, neue Erkenntnisse über wichtige Klimavariablen im Zusammenhang mit Wasser zu gewinnen.
Die identischen Mikrosatelliten werden an Bord einer SpaceX Falcon 9-Rakete von der Vandenberg Space Force Base aus starten und sich die Transporter-15-Fahrt in den Orbit mit mehreren anderen Kleinsatelliten teilen. Seit ihrer Ankunft wurden die HydroGNSS-Satelliten einer Reihe von abschließenden Kontrollen unterzogen – darunter Tests, Betanken, Aufladen der Batterien und Integration in ihren Startadapter.
Beide Satelliten sind nun bereit für den nächsten Meilenstein: das Schließen der Raketenverkleidung.
Jean-Pascal Lejault, Projektleiter für HydroGNSS bei der ESA, sagte: „Das Erreichen dieses Meilensteins ist eine enorme Leistung, und ich bin unglaublich stolz auf das gesamte Team hinter HydroGNSS. Die Entwicklung der ersten Scout-Mission der ESA innerhalb eines so engen Zeit- und Budgetrahmens erforderte außergewöhnliches Engagement und Einfallsreichtum. Mein besonderer Dank gilt unserem Hauptauftragnehmer Surrey Satellite Technology Ltd in Großbritannien und dem ESA-Projektteam – ihr Engagement und ihre Kreativität haben HydroGNSS möglich gemacht.“
Sobald sie sich in der Umlaufbahn befinden, werden die beiden Satelliten in einem Abstand von 180 Grad um die Erde kreisen, um eine maximale Abdeckung zu gewährleisten. Sie werden eine innovative Technik namens Global Navigation Satellite System (GNSS)-Reflektometrie einsetzen, um buchstäblich „nach Wasser zu suchen”.
Navigationssatelliten wie GPS und Galileo senden L-Band-Mikrowellensignale aus, die sich ändern, wenn sie von der Erdoberfläche reflektiert werden. HydroGNSS soll diese reflektierten Signale mit den direkten GNSS-Signalen vergleichen, um wertvolle Informationen über geophysikalische Parameter im Zusammenhang mit dem Wasserkreislauf zu gewinnen.
Die Mission konzentriert sich auf vier entscheidende Variablen, die alle als wesentliche Klimavariablen anerkannt sind oder in engem Zusammenhang mit ihnen stehen: Bodenfeuchte, Frost-Tau-Zustand über Permafrost, Überschwemmungen und oberirdische Biomasse.
Diese Daten sind von entscheidender Bedeutung für ein besseres Verständnis des Wasserkreislaufs der Erde, für die landwirtschaftliche Planung, die Hochwasservorhersage und das Verständnis von Feuchtgebieten, Permafrostdynamik und Kohlenstoffspeicherung in Wäldern.
Als erste Scout-Mission der ESA ist HydroGNSS Teil des Earth Observation FutureEO-Programms der Agentur. Scout-Missionen sollen schnell und kostengünstig Spitzenforschung liefern und die größeren Earth Explorer-Missionen der ESA ergänzen. Inspiriert von den Prinzipien von New Space legt das Scout-Programm den Schwerpunkt auf Agilität und Innovation – durch den Einsatz kleiner Satelliten zur Miniaturisierung bewährter Technologien oder zur Demonstration völlig neuer Methoden der Erdbeobachtung.
Jede Scout-Mission muss innerhalb von nur drei Jahren und mit einem Budget von 35 Millionen Euro vom Start bis zum Start durchgeführt werden, wobei alles von der Satellitenentwicklung bis zur Inbetriebnahme im Orbit abgedeckt ist. Die gewonnenen Daten werden der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der ESA als Dienstleistung zur Verfügung gestellt und tragen dazu bei, das Verständnis des Planeten zu beschleunigen.
Quelle (Englisch): https://www.esa.int/Applications/Observing_the_Earth/FutureEO/HydroGNSS/ESA_s_HydroGNSS_Scout_satellites_ready_for_launch

