Test der ESA führt zu besserer Konnektivität während des Flugs
Dank eines von der Europäischen Weltraumorganisation ESA unterstützten Projekts könnten Streaming und Videoanrufe während des Flugs bald leichter zugänglich werden. Aufbauend auf dem Erfolg eines Experiments für einen neuen Antennentyp in Zusammenarbeit mit der ESA plant Viasat – ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Satellitenkommunikation – nun die Kommerzialisierung seiner neuen Konnektivitätslösung für den Flugverkehr namens Viasat Amara.
Viasat Amara verfügt über eine Dual-Beam-Phased-Array-Antenne, die sowohl einen besseren Zugang zu Videoanrufen (eine latenzempfindliche Anwendung) als auch zu Video-Streaming, wie z. B. dem Ansehen eines Fußballspiels (eine bandbreitenempfindliche Anwendung), ermöglicht. Dies ist möglich, weil die Antenne je nach Bedarf sowohl mit Satelliten in der erdnahen Umlaufbahn als auch in der geostationären Umlaufbahn verbunden werden kann. Verbindungen über Satelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn haben eine geringere Latenz mit minimalen Kommunikationsverzögerungen, während Verbindungen über Satelliten in einer geostationären Umlaufbahn eine hohe Bandbreite haben und somit viel mehr Daten übertragen können.
Testen der Antenne
Der Antennenanschluss wurde im Rahmen einer ESA-Partnerschaft unter dem Programm „Advanced Research in Telecommunications Systems“ (ARTES) der ESA entwickelt, konstruiert und getestet. Das Experiment, das 2021 durchgeführt wurde, bestand aus einem Demonstrationsflug von Rotterdam in den Niederlanden nach Payerne in der Schweiz. Die Antenne stellte während des Fluges eine zuverlässige Satellitenverbindung her, sodass die Passagiere Inhalte auf YouTube und Netflix streamen und Videotelefonate mit Kollegen am Boden führen konnten.
Das Design der Antenne
Die Antenne nutzt ein innovatives Design, das als elektronisch gesteuertes Phased Array bekannt ist. Anstatt sich auf eine einzige große Antenne zu verlassen, die sich physisch bewegt, um Satelliten zu verfolgen, verwendet sie viele kleine Komponenten. Diese einzelnen Elemente koordinieren das Timing ihrer Signale, um eine einheitliche Verbindung herzustellen, ähnlich wie sich eine Stadionwelle bildet, wenn alle Personen nacheinander aufstehen. Dies spiegelt die Bewegung wider und bietet nicht nur eine schnellere Verbindungsmöglichkeit, sondern auch die Möglichkeit, sich gleichzeitig mit zwei Satelliten zu verbinden.
Der kommerzielle Betrieb der Inflight-Lösung von Viasat soll 2028 beginnen. Dank seiner modularen Technologie lässt sich das Produkt leicht in bestehende Antennen integrieren, wodurch es kostengünstiger und einfacher in Passagierflugzeuge eingebaut werden kann.
„Phased-Array-Antennen sind ein evolutionärer und dringend benötigter Schritt hin zu energie- und platzsparenderen Konnektivitätslösungen für den Flugbetrieb, und wir sind stolz darauf, zum Projekt Aidan beigetragen zu haben – einem wichtigen Meilenstein, der Viasat zur Entwicklung von Amara geführt hat. Wir freuen uns auf weitere Kooperationsmöglichkeiten mit Viasat und vielen anderen Industriepartnern – zum Nutzen aller ESA-Mitgliedstaaten“, sagte Massimiliano Simeoni, Projektleiter für Aidan bei ESA Connectivity and Secure Communications.
„Das Viasat Aera-Terminal ist ein wichtiger Bestandteil von Viasat Amara, unserer Konnektivitätslösung der nächsten Generation für den Flugbetrieb, die weit über schnelles und kostenloses Highspeed-WLAN hinausgeht“, erklärte Viasat in seiner Ankündigung zu Viasat Amara. „Unsere Pioniermission besteht weiterhin darin, unseren Airline-Kunden dabei zu helfen, das enorme Potenzial der Konnektivität für ihre Marke, Kundenbindung und ihr Wachstum zu maximieren. Es war großartig, mit der ESA als einem unserer wichtigsten Partner zusammenzuarbeiten, um dies zu verwirklichen.“
Quelle (Englisch): https://www.esa.int/Applications/Connectivity_and_Secure_Communications/ESA-supported_test_leads_to_better_in-flight_connectivity

