Sonde Solar Orbiter fliegt sehr nah an Venus vorbei
Die ESA/NASA-Sonde Solar Orbiter ist am 18. Februar 2025 in nur 379 Kilometern Entfernung an der Venus vorbeigeflogen, um die eigene Flugbahn zu verändern. Dadurch kann die Sonde künftig die Pole der Sonne besser beobachten und neue Erkenntnisse über das Weltraumwetter gewinnen.
Am 18. Februar 2025 flog die Raumsonde Solar Orbiter in nur 379 Kilometern Entfernung an der Venus vorbei – das ist näher als die Internationale Raumstation um die Erde kreist. Dieser Vorbeiflug war besonders wichtig, weil er die Flugbahn der Sonde so veränderte, dass sie künftig einen besseren Blick auf die Pole der Sonne hat.
Solar Orbiter ist eine Raumsonde, die von der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit Unterstützung der NASA entwickelt wurde. Ihr Ziel ist es, die Sonne genauer zu erforschen – besonders ihre Pole, die von der Erde aus nicht sichtbar sind. Die Pole spielen eine große Rolle für die Aktivität der Sonne und damit auch für das sogenannte Weltraumwetter, das beispielsweise Satelliten und Stromnetze auf der Erde beeinflussen kann.
Um seine Umlaufbahn schrittweise zu verkleinern und näher an die Sonne heranzukommen, hat Solar Orbiter in den letzten Jahren mehrfach die Schwerkraft von Erde und Venus genutzt. Beim jüngsten Vorbeiflug an der Venus nutzte die Sonde die Anziehungskraft des Planeten, um ihre Bahn zu „kippen“ – also aus der üblichen flachen Ebene der Planetenbahnen herauszuheben. Dadurch kann sie die Pole der Sonne viel besser beobachten. Dabei musste die Sonde hohen Temperaturen standhalten, die aber im Vorfeld genau berechnet wurden, sodass alle Systeme innerhalb ihrer Belastungsgrenzen blieben.
In den kommenden Jahren wird Solar Orbiter weitere Vorbeiflüge an der Venus durchführen, um seine Bahn noch weiter anzupassen. Besonders wichtig wird dabei das Manöver im Dezember 2026 sein, das die Sonde noch stärker in Richtung der Sonnenpole ausrichtet. Gleichzeitig sammelte sie beim Vorbeiflug wissenschaftliche Daten zur Wechselwirkung zwischen der Venus-Atmosphäre und dem Sonnenwind. In den nächsten Jahren wird außerdem eine weitere ESA-Mission namens Envision starten, die die Venus selbst viel genauer untersuchen soll.
Quelle (Englisch): https://www.esa.int/Enabling_Support/Operations/Solar_Orbiter_ready_for_close_encounter_with_Venus

