Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) erhält Ehrennadel der Deutschen Raumfahrt
Am 31. August 2021 hat die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) mit der Ehrennadel der Deutschen Raumfahrt geehrt. Das Team um Institutsleiter Prof. Dr. Stefan Dech wird für seine herausragenden Leistungen in der Nutzung von Erdbeobachtungsdaten zur weltweiten Unterstützung des Krisenmanagements nach Naturkatastrophen und in der humanitären Hilfe ausgezeichnet. Die DGLR verleiht die Ehrennadel der Deutschen Raumfahrt für hervorragende Verdienste eines Teams um die Entwicklung der Raumfahrt.
„Die Kartierungen des ZKI liefern wertvolle Hilfe bei der Bewältigung von Naturkatastrophen. Mit seinen Aktivitäten trägt das ZKI wesentlich dazu bei, den Nutzen der Raumfahrt für das Leben auf der Erde einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen“, sagte DGLR-Präsident Prof. Rolf Henke, der die Auszeichnung im Rahmen des 70. Deutschen Luft- und Raumfahrtkongresses (DLRK) in Bremen überreichte. „Der Aufbau des ZKI ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Weltraumforschung und deren Umsetzung in Dienstleistungen zum großen Nutzen für die Gesellschaft werden kann.“
Das ZKI ist eine Einrichtung des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums (DFD) am Standort Oberpfaffenhofen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Hier werden Erdbeobachtungsdaten wie Satelliten- und Luftbilder und andere Geodaten beschafft, analysiert und daraus aktuelle Lageinformation vor, während oder nach Katastrophen- und Krisensituationen sowie bei planbaren Großereignissen erstellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Natur- und Umweltkatastrophen, der humanitären Hilfe sowie der zivilen Sicherheit. Die krisenrelevanten Informationen werden in Absprache mit ZKI-Nutzern generiert und beispielsweise in Form von Karten, Web-Diensten oder als Textdossiers herausgegeben.
Die Arbeiten des ZKI haben zum Beispiel zur Entwicklung des Tsunami-Frühwarnsystems für Indonesien und den Indischen Ozean (GITEWS) beigetragen. Auch bei der Unwetter-Katastrophe im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unterstützte das ZKI mit einer Reihe von Aktivitäten. So wurden zum Beispiel Satellitendaten und Luftbildaufnahmen innerhalb kürzester Zeit ausgewertet und zu Karten aufbereitet, die den Einsatzkräften zur Verfügung gestellt wurden.
Seit 1999 und seiner formalen Gründung 2004 hat das ZKI mehr als 800 Kriseneinsätze durchgeführt. Dabei wurden über 1.500 Karten und weitere Auswertungen erstellt. Forschung und Innovation spielen im ZKI eine zentrale Rolle: Um die Daten effizient auswerten zu können, werden auch Methoden der Künstlichen Intelligenz erforscht und eingesetzt.
Die DGLR – Informieren, Vernetzen, Fördern
Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt – Lilienthal-Oberth e.V. (DGLR) ist die älteste Institution in der Bundesrepublik Deutschland, die allen, die sich privat oder beruflich mit Luft- und Raumfahrt beschäftigen, ein gemeinsames Forum bietet. Hier vernetzt sich das Wissen der Luft- und Raumfahrt, aktuelle Projekte und Entwicklungen werden vorgestellt und gute Ideen gefördert und honoriert.
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Caroline Latz
Kommunikationsmanagerin | stellv. Pressesprecherin
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