Erstflug der innovativen Nano-Satellitenplattform GENA
Am 28. November 2025 ist die neu entwickelte Satellitenplattform GENA (GEnerischer flexibler NAno-Satellit) des Münchener Unternehmens OroraTech an Bord des SpaceX Transporter-15 ins All gestartet. GENA ist eine standardisierte, kommerzielle Nanosatelliten-Plattform, mit dem Ziel Experimente und Technologien von Kunden schnell und kostengünstig in den Orbit zu bringen. Die Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat die Entwicklung von GENA mit Mitteln des Bundes anteilig gefördert.
Kommerzielle Satellitenplattform für Kunden
Die Satelliten-Plattform GENA ist vergleichbar mit dem Fahrgestell eines Autos, das je nach Anforderung mit unterschiedlichen Aufbauten versehen werden kann. GENA ist eine Satellitenplattform, die im All fliegen und unterschiedliche Nutzlasten befördern kann. Diese Nutzlasten kommen von Kunden, die den Flug auf der Plattform erwerben. Diese wiederum können mit GENA ihre Entwicklungen im Orbit nutzen und erproben, ohne eigene Satelliten bauen zu müssen. Das spart Zeit und Kosten. Diese Dienstleistung wird In-Orbit-Demonstration und Validierung, kurz IOD/IOV, genannt.
Ob Kommunikation und Navigation mit dem Handy oder der Wetterbericht, unzählige Lebensbereiche können ohne Unterstützung aus dem All nicht mehr funktionieren. Raumfahrt ist dadurch ein Schlüsselbereich für den technologischen Fortschritt, die Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit Deutschlands und Europas geworden. Deswegen ist es wichtig, dass innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre neuen Entwicklungen schnell ins All und damit in die Anwendung bringen können. Hierfür wurde GENA als Antwort auf einen speziellen, nationalen Aufruf im Rahmen des Programms für allgemeine Unterstützungstechnologien, General Support Technology Programme (GSTP) der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelt.
Im Wettbewerb setzte sich das junge Unternehmen OroraTech aus München gegen fünf Bewerber aus Deutschland durch. Unterstützt durch die Förderung der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, wurde das Unternehmen befähigt, GENA zu entwickeln und die damit verbundene Dienstleistung am Markt anzubieten. Nach dem Erstflug sollen weitere Starts mit GENA als Basis erfolgen.
Mission GENA-OT
Der Erstflug der Satellitenplattform ist die Mission GENA-OT. Sie ist die erste rein deutsche Mission, die durch das Element 3 „FLY“ des GSTP finanziert wird. Sie trägt mehrere wissenschaftliche Nutzlasten, darunter auch das globale Forschungsprojekt zur satellitengestützten Tierbeobachtung ICARUS der Max-Planck-Gesellschaft. Weitere Projekte sind ein Technologiedemonstrator für die Mission SeRANIS (Seamless Radio Access Networks for Internet of Space) der Universität der Bundeswehr in München und Beiträge des Münchner Zentrums für Weltraumkommunikation.

