ESA möchte optische Technologie für Navigation einsetzen
Die europäische Weltraumorganisation ESA hat einen Vertrag mit einem europäischen Firmenkonsortium unterzeichnet, um optische Technologie für Navigation zu erforschen. Ziel ist die Entwicklung eines Satellitensystems, das mit Laserstrahlen statt Funksignalen arbeitet. Diese Technologie soll getestet und später in Navigationssystemen genutzt werden.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat eine Zusammenarbeit mit 33 europäischen Firmen gestartet. Sie sollen untersuchen, wie optische Technologie für Satellitennavigation genutzt werden kann. Dafür wurde ein Vertrag mit der deutschen Firma OHB System als Hauptauftragnehmer unterzeichnet. In dieser ersten Phase wird eine Konzeptstudie erstellt und wichtige technische Vorbereitungen getroffen. Später soll die Technologie im Weltraum getestet werden.
Optische Technologie nutzt Laserstrahlen anstelle von Funksignalen. Bisher wird sie vor allem in der Satellitenkommunikation eingesetzt, aber für Navigation ist sie noch nicht ausgereift. Ihr Vorteil: Sie ist genauer, schneller und weniger störanfällig. Anders als Funksignale können Laser nicht leicht gestört oder manipuliert werden. Außerdem ermöglicht die hohe Datenübertragungsrate eine bessere Vernetzung der Satelliten. Das kann Navigation zuverlässiger und unabhängiger von Bodenstationen machen.
Nach der aktuellen Studie soll die Technologie in einem Satelliten getestet werden. Dies könnte 2025 auf einer ESA-Konferenz beschlossen werden. Dabei geht es nicht nur um die technische Machbarkeit, sondern auch um internationale Standards für optische Navigation. Die Ergebnisse sollen zeigen, ob sich das System für den praktischen Einsatz eignet. Langfristig könnte Europa damit seine Führungsrolle in der Satellitennavigation sichern.
Quelle (Englisch): https://www.esa.int/Applications/Satellite_navigation/ESA_to_develop_optical_technology_for_navigation