16.12.2024 - Allgemein, Raumfahrt

Webb-Teleskop bringt neue Erkenntnisse zur Planetenbildung

Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop fanden Forscherinnen und Forscher heraus, dass planetenbildende Scheiben um Sterne in einer Nachbargalaxie viel länger bestehen, als bisherige Theorien vorhersagten. Diese Entdeckung zeigt, dass Planeten auch in der frühen Phase des Universums trotz geringer Mengen an schweren Elementen entstehen konnten.


Bild: NASA, ESA, CSA, STScI, O. C. Jones (UK ATC), G. De Marchi (ESTEC), M. Meixner (USRA)

Forscherinnen und Forscher haben das James-Webb-Weltraumteleskop (Webb) eingesetzt, um Sterne im Sternhaufen NGC 346 in der Kleinen Magellanschen Wolke zu untersuchen. Dieser Haufen ähnelt den Bedingungen des frühen Universums, da er wenig schwere Elemente wie Kohlenstoff oder Eisen enthält. Webb bestätigte die früheren Beobachtungen des Hubble-Teleskops, dass Sterne in dieser Umgebung planetenbildende Scheiben besitzen, die deutlich länger bestehen bleiben, als man bislang angenommen hatte.

Bisherige Theorien gingen davon aus, dass Scheiben um junge Sterne in Umgebungen mit wenigen schweren Elementen sehr schnell verschwinden – so schnell, dass sich in dieser Zeit keine Planeten bilden könnten. Webb zeigte jedoch, dass diese Scheiben auch bei 20 bis 30 Millionen Jahre alten Sternen noch vorhanden sind. Das bedeutet, dass Planeten in diesen Scheiben deutlich mehr Zeit haben, zu wachsen und sich zu entwickeln. Diese Erkenntnis verändert das Verständnis davon, wie Planeten im frühen Universum entstehen konnten, und fordert die bisherigen Computermodelle zur Planetenentstehung heraus.

Diese Entdeckung hilft zu erklären, wie sich große Planeten unter extremen Bedingungen bilden konnten, und gibt neue Einblicke in die Vielfalt möglicher Planetensysteme.

Quelle (Englisch): https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Webb/Planet-forming_discs_lived_longer_in_early_Universe