12.01.2022 - Allgemein, DGLR, Presse, Luftfahrt, Raumfahrt

Neue Luft- und Raumfahrtkoordinatorin: DGLR dringt auf politische Unterstützung zur Stärkung des Luft- und Raumfahrtstandorts Deutschlands, um die anspruchsvollen (Klima-)Ziele zu erreichen

Seit dem 5. Januar 2022 ist die Grünen-Politikerin Dr. Anna Christmann neue Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt. Ihre Amtszeit fällt in eine Zeit des großen Umbruchs in der Branche. In der Luftfahrt werden stärker denn je Lösungen für den Klimaschutz gefordert und in der Raumfahrt steigen mit der zunehmenden Kommerzialisierung zwar Chancen, aber auch Herausforderungen. Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) setzt auf eine intensive politische Unterstützung, um den Luft- und Raumfahrtstandort Deutschland zu stärken und fit für die Zukunft zu machen.


Die Luft- und Raumfahrt steht an einem kritischen Punkt in ihrer Geschichte: Nach Jahrzehnten des stabilen, nahezu ungestörten Wachstums steht das System vor neuen Herausforderungen, die es mit seiner aus dem letzten Jahrhundert stammenden Grundanlage nicht bewältigen kann. Auch während der Coronakrise arbeitet die europäische Luft- und Raumfahrtbranche an neuen Technologien auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen und klimafreundlicheren System, das dem großen Wettbewerb aus den USA und Asien entgegentreten kann. Hier bietet sich eine einmalige Chance, weltweit klimafreundliches Fliegen „made in Germany & Europe“ umzusetzen.

Dafür braucht die Branche jedoch eine starke politische Unterstützung. „Neue Technologieentwicklungen müssen in Richtung Nachhaltigkeit vorangebracht werden. Dafür brauchen wir den Rückhalt der Politik mit starken Investitionen in Forschung und Innovationen“, fordert DGLR-Präsident Roland Gerhards.

Nahezu alle Bereiche der Luft- und Raumfahrt erleben derzeit eine starke Entwicklung: In der Luftfahrt wird zum Beispiel an alternativen Kraftstoffen und Antrieben wie der Wasserstofftechnologie gearbeitet und die Advanced Air Mobility (Fortschrittliche Luftmobilität) mit neuen Konzepten für den urbanen und regionalen Luftverkehr vorangetrieben. New Space, wiederverwendbare Raketen und große Satellitenkonstellationen beherrschen die Raumfahrt. Mit Letzteren lassen sich zum Beispiel die Auswirkungen des Klimawandels aus dem All beobachten und dadurch neue Erkenntnisse und Lösungen für ein besseres Leben auf der Erde vorantreiben. Sie bringen aber auch neue Herausforderungen mit sich – Stichwort: Weltraummüll. Die Aufbruchsstimmung zeigt sich auch daran, dass immer mehr Start-ups in der Branche vertreten sind, die mit neuen Ideen frischen Wind in das System bringen. „Diese neue Vielfalt bringt Dynamik in das System Luft- und Raumfahrt. Das hilft dabei, Lösungsräume breiter anzulegen und Dinge neu anzugehen. Die Rahmenbedingungen hierzu muss die Politik jedoch maßgeblich verbessern“, so Gerhards.

Damit Deutschland auch künftig als gleichberechtigter Partner internationale und europäische Luft- und Raumfahrtprojekte voranbringen kann, muss sich die neue Bundesregierung aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP aktiv einbringen und den wettbewerbsfähigen Hightech-Standort Deutschland stärken und ausbauen.