Fliegende Brennstoffzelle der MTU Aero Engines nimmt Gestalt an
Die fliegenden Brennstoffzelle von MTU Aero Engines hat wichtige Meilensteine erreicht: Das Design der Flying Fuel Cell™ (FFC) wurde festgelegt, die Stack-Fertigung für den Demonstrator gestartet, der E-Motor von eMoSys erstmals erfolgreich getestet und der erste Prüfstand in München in Betrieb genommen.
„Mit dem erfolgreich abgeschlossenen Critical Design Review für unseren ersten elektrischen 600-Kilowatt-Antriebsstrang lassen wir die Designphase hinter uns und starten in die Fertigung und Montage“, freut sich Barnaby Law, FFC-Chefingenieur bei der MTU Aero Engines. In München läuft seit kurzem die Produktion der hochmodernen Brennstoffzellen-Stacks.
E-Motor läuft, Prüfstand gebaut
Parallel dazu liefen die Arbeiten am E-Motor für den FFC-Antriebsstrang, den die MTU zusammen mit ihrer Tochter, der eMoSys GmbH in Starnberg, entwickelt. Auch hier wurde ein wichtiger Etappensieg erzielt: Im Rahmen einer anspruchsvollen Testkampagne hat der 600-Kilowatt-E-Motor die maximale Dauerleistung von 600 kW erstmals zuverlässig erreicht. Law: „Diese Tests haben einen hohen Wirkungsgrad von über 96 Prozent bestätigt sowohl beim Start als auch im Reiseflugmodus.“
Auf dem Werksgelände in München wurde in der Zwischenzeit die FFC-Prüfinfrastruktur aufgebaut bestehend aus zwei Testzellen inklusive Wasserstoffinfrastruktur sowie Kühlwasser- und Druckluftbereitstellung. Status: Der Brennstoffzellen-Stack-Prüfstand ist fertiggestellt und wird derzeit in Betrieb genommen. Ausgelegt ist er für Stacks mit einer elektrischen Leistung von bis 500 Kilowatt pro Einheit. Die zweite Testeinrichtung, der Systemprüfstand, befindet sich in Bau und wird später das gesamte Antriebssystem testen.
Clean-Aviation-Forschungsprojekt HEROPS
Gut laufen auch die Forschungsaktivitäten auf europäischer Ebene: Im Rahmen des Clean-Aviation-Forschungsprojekts HEROPS (Hydrogen-Electric Zero Emission Propulsion System) werden - aufbauend auf der FFC der MTU - Technologien für einen klimaneutralen, wasserstoffbetriebenen elektrischen Antriebsstrang entwickelt, der ab 2035 Regionalflugzeuge in die Luft bringen kann. Daran arbeiten unter der Leitung der MTU sieben Partner und wollen innerhalb von drei Jahren zunächst Antriebssysteme mit einer Leistung von bis zu 1,8 Megawatt analysieren und anschließend einen HEROPS-Ground-Demonstrator aufbauen. Damit soll die Machbarkeit der neuen, bahnbrechenden Technologien nachgewiesen und die Skalierbarkeit auf Leistungen zwischen zwei und vier Megawatt auf Basis einer modularen Antriebsarchitektur gezeigt werden.