Experimente der Blue Ghost Mission liefern weitere Erkenntnisse
Die Raumsonde Blue Ghost von Firefly Aerospace landete am 2. März auf dem Mond, setzte zehn wissenschaftliche Instrumente ab und sammelte wichtige Daten. Die Mission endete am 16. März, doch die Analyse der gewonnenen Erkenntnisse läuft weiter.
Am 2. März 2025 landete die Mondsonde Blue Ghost in der Mare-Crisium-Region auf der erdzugewandten Seite des Mondes. Sie brachte zehn wissenschaftliche Instrumente der NASA auf die Oberfläche und sammelte umfangreiche Daten. Während ihrer 14-tägigen Mission, die eine komplette Mondtag-Periode umfasste, übertrug die Sonde insgesamt 119 Gigabyte an Informationen zur Erde, darunter Bilder einer totalen Sonnenfinsternis und eines Sonnenuntergangs auf dem Mond. Blue Ghost funktionierte sogar noch mehrere Stunden in der eiskalten Mondnacht, bevor die Mission am 16. März offiziell endete.
Firefly Aerospace ist ein privates Raumfahrtunternehmen, das sich auf kostengünstige Transportlösungen für den Weltraum spezialisiert hat. Die Mission Blue Ghost 1 war Teil von NASA’s CLPS-Programm (Commercial Lunar Payload Services), bei dem private Firmen Transportdienste für wissenschaftliche Instrumente übernehmen. Ziel ist es, den Mond als Forschungsstandort zu erschließen und langfristig eine wirtschaftliche Nutzung des Mondes zu ermöglichen. NASA-Managerin Nicky Fox betont die Bedeutung dieses Ansatzes: „Mit dem CLPS-Programm stehen amerikanische Unternehmen an der Spitze einer neuen lunaren Wirtschaft und ebnen den Weg für zukünftige Erkundungen des Mondes und darüber hinaus.“
Während der Mission wurden verschiedene Experimente durchgeführt, die neue Technologien für die Raumfahrt erprobten:
- Tiefenbohrung für Temperaturmessungen: Ein Bohrer grub sich bis zu 90 Zentimeter tief in den Mondboden, um Temperaturmessungen in verschiedenen Tiefen durchzuführen. Dies half zu verstehen, wie Wärme im Monduntergrund gespeichert wird.
- Navigationssystem mit GPS-Signalen: Zum ersten Mal wurden GPS-ähnliche Signale von der Erde empfangen und für die Navigation auf dem Mond genutzt – eine Technologie, die auch zukünftige Marsmissionen unterstützen könnte.
- Strahlungsresistenter Computer: Ein speziell entwickelter Computer bewies seine Widerstandsfähigkeit gegen die intensive Strahlung im Weltraum und könnte in Zukunft Raumsonden robuster und kosteneffizienter machen.
- Staubschutz-Technologie: Eine neue Technik nutzte elektrische Kräfte, um Mondstaub von Oberflächen zu entfernen. Dies ist wichtig, da Mondstaub sehr fein und scharfkantig ist und Raumfahrzeuge beschädigen kann.
- Magnetfeld-Analyse: Sensoren maßen elektrische und magnetische Felder, um mehr über das Innere des Mondes herauszufinden.
- Laserreflektor zur Distanzmessung: Ein spezieller Spiegel reflektierte Laserstrahlen von der Erde zurück, um die Entfernung zum Mond präziser zu bestimmen und Erkenntnisse über dessen innere Struktur zu gewinnen.
Die gesammelten Daten werden nun ausgewertet und sollen helfen, zukünftige bemannte Missionen unter dem Artemis-Programm besser zu planen. Besonders die neuen Technologien zur Navigation, zum Strahlenschutz und zur Staubbekämpfung könnten die Sicherheit und Effizienz künftiger Mondlandungen verbessern. Gleichzeitig werden weitere Missionen mit privaten Anbietern vorbereitet: Insgesamt hat die NASA bereits elf Mondlieferungen bei fünf verschiedenen Unternehmen in Auftrag gegeben. In Zukunft sollen noch mehr wissenschaftliche Instrumente an unterschiedliche Orte des Mondes transportiert werden, darunter auch zum schwer zugänglichen Südpol.
Quelle (Englisch): https://www.nasa.gov/news-release/nasa-science-continues-after-fireflys-first-moon-mission-concludes/