03.06.2025 - Allgemein, Raumfahrt

ESA unterstützt Mond-Mission des ersten europäischen Rovers

Das japanische Monderkundungsunternehmen ispace wird versuchen, seine Raumsonde „RESILIENCE“ frühestens am 5. Juni 2025 auf dem Mond zu landen. Das globale Netz von Bodenstationen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) erleichtert die Kommunikation zwischen dem Raumfahrzeug und der ispace-Missionskontrolle.


Bild: ESA / Filippo Concaro

„RESILIENCE“ ist das Raumfahrzeug der ispace-Mission 2 „SMBC x HAKUTO-R Venture Moon“, der jüngsten Stufe des Monderkundungsprogramms des Unternehmens. Es startete am 15. Januar 2025 an Bord einer SpaceX Falcon 9 Rakete von der Cape Canaveral Space Force Base und wird in wenigen Tagen versuchen, auf dem Mare Frigoris des Mondes zu landen.

ispace betreibt „RESILIENCE“ von seinem Missionskontrollzentrum in Tokio aus. Von dort aus überwacht ein Team den Zustand, die Position, die Geschwindigkeit und die Temperatur des Raumfahrzeugs und sendet Befehle an die Systeme an Bord.

Die Rolle der ESA

Das ESA-Netz von Satellitenkommunikationsantennen, das vom Europäischen Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) in Deutschland aus ferngesteuert wird, stellt die Funkverbindung her, die für die Übertragung und den Empfang dieser Informationen im Weltraum erforderlich ist.

Die drei 35-Meter-Antennen des Estrack-Netzes der ESA, die sich in Spanien, Argentinien und Australien befinden, sowie die 15-Meter-Antenne in Französisch-Guyana, unterstützen die Mission. Die kommerzielle Goonhilly Earth Station Ltd. im Vereinigten Königreich leistet über das erweiterte Estrack-Netz ebenfalls einen erheblichen Beitrag zur Unterstützung.

Die Estrack-Stationen unterstützten „RESILIENCE“ am Tag des Starts und während ihrer monatelangen Reise in die Tiefen des Weltraums und zurück in eine Niedrigenergie-Mondumlaufbahn. Die Sonde befindet sich jetzt in der Mondumlaufbahn und wird bald ihren Abstieg zur Oberfläche beginnen.

Estrack wird die Sonde bei der Annäherung an die Oberfläche verfolgen und die entscheidenden Telemetriedaten empfangen, die ispace benötigt, um eine erfolgreiche Landung zu bestätigen.

Der erste europäische Mondrover

Das „RESILIENCE“ -Raumfahrzeug wird dann etwa zwei Wochen lang auf der Mondoberfläche Experimente für die kommerziellen und institutionellen Partner der Mission durchführen. Die Antennen der ESA und von Goonhilly werden in dieser Phase weiterhin Befehle an den Lander senden und wissenschaftliche Daten von ihm empfangen.

Die Landefähre wird auch den ersten in Europa gebauten Mondrover mit dem Namen „TENACIOUS“ aussetzen. Die luxemburgische Tochtergesellschaft des Unternehmens (ispace EUROPE S.A.) hat den leichten Mikro-Rover mit finanzieller Unterstützung von LuxIMPULSE, dem nationalen Raumfahrtprogramm Luxemburgs, das von der luxemburgischen Raumfahrtagentur verwaltet und von der ESA umgesetzt wird, entwickelt, hergestellt und montiert.

ispace Europe betreibt in Luxemburg ein Mondtestgelände, einen Reinraum und ein Kontrollzentrum. Dieses Kontrollzentrum wird für den Betrieb des Rovers während der Aktivitäten auf der Mondoberfläche genutzt. Im Jahr 2020 hat die NASA ispace Europe im Rahmen des Artemis-Programms mit der Sammlung von Mondregolith-Proben beauftragt. Die Aktivitäten des Rovers werden einen Beitrag zu diesem Programm leisten.

Die Befehle an „TENACIOUS“ werden von ispace in Luxemburg an das ESOC im nahe gelegenen Deutschland gesendet, bevor sie über die Antennen der ESA an die Mondoberfläche weitergeleitet werden. Dort werden sie vom ispace-Lander empfangen und an den Rover weitergeleitet. Die Daten des Rovers, wie zum Beispiel die Bilder seiner Kameras, werden über die gleiche Kommunikationskette zur Erde zurückgeschickt.

Quelle (Englisch): https://www.esa.int/Enabling_Support/Operations/ESA_Ground_Stations/ESA_supports_Moon_mission_carrying_first_European_rover