17.02.2022 - Allgemein, Luftfahrt, Raumfahrt

Airbus veröffentlicht starke Jahresergebnisse 2021

Airbus SE (Börsenkürzel: AIR) hat die konsolidierten Ergebnisse für 2021 und seine Prognose für 2022 veröffentlicht.


Bild: Airbus

„2021 war ein Jahr des Übergangs, in dem sich unser Augenmerk immer weniger auf die Herausforderungen der Pandemie und zunehmend auf Erholung und Wachstum richtete. Dank der Resilienz und des Einsatzes unserer Teams, Kunden und Lieferanten haben wir bemerkenswerte Jahresergebnisse erzielt“, sagte Guillaume Faury, Chief Executive Officer von Airbus. „Die starken Ergebnisse spiegeln die höhere Zahl der ausgelieferten Verkehrsflugzeuge, die gute Performance unserer Geschäftsbereiche Helicopters und Defence and Space sowie unsere Bemühungen um Kostenkontrolle und Wettbewerbsfähigkeit wider. Ein Konzernergebnis auf Rekordniveau und unsere Bemühungen um eine Stärkung der Nettoliquidität untermauern unseren Vorschlag, künftig wieder eine Dividende auszuschütten. Zugleich investieren wir weiterhin in unsere strategischen Prioritäten und in die Transformation unseres Unternehmens."

Die Zahl der Bruttobestellungen für Verkehrsflugzeuge belief sich auf 771 (2020: 383 Flugzeuge); die Nettobestellungen betrugen 507 Flugzeuge nach Stornierungen (2020: 268 Flugzeuge). Enthalten waren die ersten Bestellungen der A350-Frachtversion, welche die Kundennachfrage für dieses neue Programm bestätigen. Der Auftragsbestand belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 7.082 Verkehrsflugzeuge (Jahresende 2020: 7.184 Flugzeuge). Airbus Helicopters verzeichnete 414 Nettobestellungen (2020: 268 Hubschrauber) bei einem Book-to-Bill-Verhältnis von deutlich über 1 sowohl nach Auftragswert als auch in Stückzahlen. Dies beinhaltete 52 H160, von denen 30 zum ersten Los der H160M-Militärversion für das französische Leichthubschrauberprogramm gehörten. Der Auftragseingang nach Wert bei Airbus Defence and Space stieg auf € 13,7 Mrd. (2020: € 11,9 Mrd.) bei einem Book-to-Bill-Verhältnis von rund 1,3. Beinhaltet waren wichtige Aufträge bei Military Aircraft, wie der In-Service Support für die deutsche und die spanische Eurofighter-Flotte sowie die Belebung der Exportaktivitäten für die C295, A330 MRTT und den A400M-Militärtransporter.

Der konsolidierte Auftragseingang nach Wert stieg auf € 62,0 Mrd. (2020: € 33,3 Mrd.), der konsolidierte Auftragsbestand belief sich zum 31. Dezember 2021 auf € 398 Mrd. (Jahresende 2020: € 373 Mrd.). Der wertmäßige Anstieg des Auftragsbestands ist in erster Linie auf den stärkeren US-Dollar zurückzuführen.

Der Gesamtumsatz erhöhte sich um 4 Prozent auf € 52,1 Mrd. (2020: € 49,9 Mrd.). Dieser Anstieg resultierte insbesondere aus höheren Zahl von Auslieferungen im Zivilflugzeuggeschäft, welcher teilweise durch ungünstige Wechselkurseffekte kompensiert wurde. Insgesamt wurden 611 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert (2020: 566 Flugzeuge), darunter 50 A220, 483 Flugzeuge der A320-Familie, 18 A330(1), 55 A350 und 5 A380. Der Umsatz aus dem Verkehrsflugzeuggeschäft von Airbus wuchs insbesondere dank der Steigerung bei den Auslieferungen um 6 Prozent im Vergleich zu 2020. Airbus Helicopters lieferte 338 Hubschrauber aus (2020: 300 Hubschrauber), darunter die erste H160. Der Umsatz stieg um 4 Prozent und spiegelt das Wachstum im Bereich Services sowie die höhere Zahl der Auslieferungen wider. Der Umsatz bei Airbus Defence and Space ging um 2 Prozent zurück, was in erster Linie auf Military Aircraft zurückzuführen war und teilweise durch Space Systems ausgeglichen wurde. 2021 wurden 8 A400M-Transportflugzeuge ausgeliefert.

Das konsolidierte bereinigte EBIT – eine alternative Leistungskennzahl und ein Schlüsselindikator zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung von Veränderungen bei Rückstellungen für Programme, Restrukturierungen oder Währungsschwankungen sowie Kapitalerträgen/-verlusten aus dem Erwerb oder der Veräußerung von Unternehmen – belief sich auf € 4.865 Mio. (2020: € 1.706 Mio.). Das bereinigte EBIT im Bereich Verkehrsflugzeuge verzeichnete eine Steigerung auf insgesamt € 3.570 Mio. (2020: € 618 Mio.). Dies ist insbesondere auf die guten Auslieferungszahlen sowie die Maßnahmen zur Kostenkontrolle und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zurückzuführen.

Die Produktionsraten für Verkehrsflugzeuge entsprechen in einem komplexen Umfeld der angekündigten Planung. Bei der A320-Familie folgt der Ratenhochlauf dem Ziel, eine Rate von 65 bis zum Sommer 2023 zu erreichen. Der Hochlauf wird in besonderem Maße dadurch abgesichert, dass alle Produktionsstandorte zukünftig die Fähigkeit besitzen werden, die A321 zu bauen.

Mit Blick auf die Produktionsraten der A320-Familie über das Jahr 2023 hinaus befindet sich das Unternehmen noch in der Bewertungsphase und arbeitet mit den Zulieferern zusammen, um möglicherweise eine Steigerung über die Rate 65 hinaus zu ermöglichen. Das bereinigte EBIT von Airbus Helicopters stieg auf € 535 Mio. (2020: € 471 Mio.), insbesondere aufgrund von Support und Services, Programmausführung und Kostenfokussierung.

Das bereinigte EBIT von Airbus Defence and Space erhöhte sich insbesondere dank der fortgesetzten Kostenkontrolle auf € 696 Mio. (2020: € 660 Mio.). Beim A400M-Programm wurden die Entwicklungstätigkeiten mit Blick auf die Einhaltung des überarbeiteten Zeitplans für den Fähigkeitsaufwuchs fortgesetzt. Die Nachrüstungsarbeiten schreiten in enger Abstimmung mit den Kunden voran. Im vierten Quartal 2021 wurden Aufwendungen in Höhe von € 0,2 Mrd. verbucht, die in erster Linie die aktualisierten Einschätzungen der Auslieferungen in der Anlaufphase widerspiegeln. Das schlägt sich im berichteten EBIT nieder.

Die konsolidierten Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung beliefen sich auf € 2.746 Mio. (2020: € 2.858 Mio.). Das konsolidierte berichtete EBIT betrug € 5.342 Mio. (2020: € -510 Mio.), einschließlich Nettoanpassungen in Höhe von € +477 Mio.
Diese Anpassungen beinhalteten:

  • € +274 Mio. in Zusammenhang mit dem A380-Programm, davon € +84 Mio. im vierten Quartal;
  • € +122 Mio. aus dem Verkauf eines Standorts in Frankreich, erfasst im vierten Quartal;
  • € -212 Mio. in Zusammenhang mit der A400M, davon € -209 Mio. im vierten Quartal;
  • € -38 Mio. Belastung aus Wechselkurseffekten und bilanziellen Neubewertungen, davon € +127 Mio. im vierten Quartal;
  • € +331 Mio. weitere Anpassungen, darunter vor allem € 0,2 Mrd. aus der Auflösung von Rückstellungen in Verbindung mit dem Restrukturierungsplan sowie Zahlungen durch Lieferanten. € +285 Mio. wurden im vierten Quartal verbucht.

Das Finanzergebnis lag bei € -315 Mio. (2020: € -620 Mio.). Es reflektiert insbesondere das Nettozinsergebnis von € -246 Mio. sowie die Neubewertung von Finanzinstrumenten und bestimmten Kapitalbeteiligungen. Das konsolidierte Konzernergebnis(2) lag bei € 4.213 Mio. (Nettoverlust 2020: € -1.133 Mio.), der konsolidierte berichtete Gewinn je Aktie bei € 5,36 (2020 Verlust je Aktie: € -1,45).

Der konsolidierte Free Cash Flow vor Fusionen und Übernahmen sowie Kundenfinanzierungen lag bei € 3.515 Mio. (2020: € -6.935 Mio.). Dies spiegelt die
Maßnahmen zur Kostenkontrolle und einen Rückgang des Umlaufvermögens wider, der in erster Linie auf eine Verbesserung der Bestände zurückzuführen war. Der konsolidierte Free Cash Flow betrug € 3.511 Mio. (2020: € -7.362 Mio.). Die Bruttoliquidität belief sich zum 31. Dezember 2021 auf € 22,7 Mrd. (Jahresende 2020: € 21,4 Mrd.) bei einer konsolidierten Nettoliquidität von € 7,6 Mrd. (Jahresende 2020: € 4,3 Mrd.). Die Liquiditätsposition bleibt mit € 28,7 Mrd. zum Jahresende 2021 weiterhin stark. Das Board of Directors wird der Hauptversammlung 2022 die Ausschüttung einer Dividende von € 1,50 je Aktie für das Jahr 2021 vorschlagen. Vorbehaltlich der Zustimmung findet die Ausschüttung am 21. April 2022 statt. Ausblick Grundlage für die Prognose für 2022 ist die Annahme des Unternehmens, dass es keine weiteren Störungen der Weltwirtschaft, des Flugverkehrs, der unternehmensinternen Abläufe und der Fähigkeit des Unternehmens, Produkte und Services auszuliefern bzw. zu erbringen, geben wird. Die Prognose für 2022 versteht sich vor Fusionen und Übernahmen.
Auf dieser Grundlage beabsichtigt das Unternehmen, 2022 die folgenden Ziele zu erreichen:

  • Auslieferung von rund 720 Verkehrsflugzeugen;
  • ein bereinigtes EBIT von rund € 5,5 Mrd.;
  • einen Free Cash Flow vor Fusionen, Übernahmen und Kundenfinanzierungen von rund € 3,5 Mrd.

Quelle: https://www.airbus.com/en/newsroom/press-releases/2022-02-airbus-reports-strong-full-year-fy-2021-results